Dao (oder auch „Tao“) ist, im übertragenen Sinne, der „Weg“: Das Naturgesetz, das allumfassende Prinzip.
Im Sinne des Dao de Jing von Laozi ist es der Ursprung von allem, des Kosmos. Es ist prinzipiell omnipräsent bzw. -immanent.
Und es ist die höchste Stufe des Seins.
„Bevor Himmel und Erde entstanden, war der Urzustand ein harmonisches Ganzes. Ein allumfassender ewiger Kreislauf, still und gestaltlos. Er ist der Ursprung von allem. Und da es keine Bezeichnung dafür gibt, so nenne ich es „Tao“. Müsste ich ihn näher beschreiben, so würde ich „allumfassend“ sagen. „Allumfassend“ beinhaltet aber auch jede Veränderung. „Veränderung“ bedeutet immer Entstehen und Vergehen. So kehrt alles zum Ursprung zurück, zur großen Leere. Deshalb heißt es: Der Urzustand ist allumfassend, der Himmel ist weit, die Erde ist groß und die Menschen sind ein Teil davon. So gibt es unterschiedliche Größen: die Größe des Menschen ist da eher unbedeutend. Denn die Menschen unterstehen dem Gesetz der Erde, die Erde untersteht dem Himmel, der Himmel folgt dem Gesetz von TAO. Und TAO bildet die Regeln der Natur. Aus TAO entsteht alles. Alles ist in ständigem Wandel begriffen, nur TAO bleibt unverändert und seine Wirkung ist grenzenlos. TAO hat keinen Willen, es verursacht und bewirkt, lässt aber den Dingen ihren Lauf. Deshalb währt TAO ewig, kann alles enthalten und bildet die Grundlage von allem.“ (aus Kap. 25, i.d.F. von Chih-Chung Tsai)
Dao ist die philosophische Grundlage des Daoismus, der Harmonie zwischen Himmel, Erde und Mensch. Hiernach ist der Mensch ein TEIL der Natur und integriert sich in diese, ohne einzugreifen, nach dem Prinzip des Wuwei.