Moxa-Therapie / Moxibustion
Die Moxa-Therapie oder Moxibustion ist die dem kalten Norden Chinas zugeordnete Wärme-Methode, die in der Entzündung von Moxakraut (Beifuß, Artemisia vulgaris) und Erwärmung und damit Tonisierung des Akupunkturpunktes besteht.
Moxa lässt sich als loses Kraut in Moxa-Kästchen oder „Feuer-Drachen-Dosen“ auf den Körper setzen, als gerollte Moxa-Zigarre in der Nähe des zu behandelnden Akupunkturpunktes abbrennen (das kennt man zB. von der Geburtsvorbereitung), in gerollter Form auf Akupunkturnadeln aufstecken und so mit der Akupunktur therapeutisch kombinieren oder als Moxa-Kegel bzw. „Moxa-Hütchen“ (so wie im Bild) auf den Körper kleben. Diese Hütchen gibt es in unterschiedlicher Wärmeintensität und sie brennen in etwa 5 Minuten runter.
Außerdem kann man es als Moxa-Kohle in sog. „Tiger-Wärmern“, (bewegliche u. hohle Messingstäbe, in die man die Moxakohle-Stangen schieben kann) über den Körper rollen.
Man unterscheidet dabei die Verwendung von getrocknetem Moxa (hell), das unter Rauchentwicklung abbrennt und sehr würzig riecht, daher nur in gut belüfteten Räumen verwendet werden sollte, und dem Moxa in Kohleform (schwarze Stäbchen), das deutlich weniger raucht und kaum riecht.
Bekannt und sehr effektiv (u. übrigens wissenschaftlich belegt) ist besonders das (Zigarren-)Moxen des Akupunkturpunktes BL67 am kleinen Zeh bei Schwangeren, um den Fötus vor der Geburt zur Drehung aus der Steiß- in die Kopflage zu bewegen (zu 70-80% erfolgreich!).
Dennoch: Auch wenn Moxa keine invasive Methode ist, gehört sie nicht in Laien-Hände, da gerade bei Mangelzuständen und dem damit verbundenen Bedürfnis nach Wärme sehr häufig die Intensität und Dauer der Behandlung schnell überschritten wird und durchaus Verbrennungen verursachen kann! Die Moxibustion ist eine spürbar tiefgehende Wärme, die nicht an der Oberfläche verbleibt – das macht sie so angenehm und wirksam, und sie lässt sich mit anderen Wärme-Methoden kaum vergleichen. Sie erfordert aber auch sehr viel Aufmerksamkeit, Fingerspitzengefühl und Vorsicht bei der Anwendung.