In Deutschland ist Taiji (oder Tai Chi) deutlich bekannter: Dabei handelt es sich um die „innere“ Kampfkunst, die aus dem QiGong hervorgegangen ist. Bei Taiji geht es mehr um die Kampfkunst, während Qigong immer hauptsächlich die Gesundheit (Prävention, aber auch Heilung) im Blick hat. Dabei sind die Übungen im Qigong meistens wesentlich einfacher zu erlernen als Taiji.
Taiji erfordert oft weit komplexere, längere Bewegungsabläufe, die schwerer zu erlernen sind, viel Übung und Beweglichkeit erfordern, allerdings optisch z. T. auch anmutiger und interessanter erscheinen und daher bei uns mehr Beachtung finden.
Beide arbeiten mit dem „Qi“, der Lebensenergie, die sich im „Dantian“ (Zentrum des Qi, im Unterbauch) sammelt.
Qigong soll das Qi „üben“, daran „arbeiten“, es im Körper, in den Meridianen, zum fließen bringen und ihn dadurch gesund halten. Im Taiji fließt das Qi nicht nur innerhalb des Körpers, sondern auch nach außen, führt also die Bewegung, im Sinne der Verteidigung, interagiert. Nicht Muskelmasse oder Ausdauer gewinnt hier, sondern eben Shen und Qi, das in der Bewegung wesentlich „kraftvoller“, schneller und präziser daherkommt als die rein körperliche Bewegung im „westlichen“ Kampfsport.
Beiden wohnt eine tiefe, meditative Ruhe inne, die Sie zugleich entspannt, entlastet, aber auch aufbaut und stärkt!
Im Taiji-Forum habe ich vor Jahren mal für Einsteiger eine kleine Zusammenfassung wesentlicher Aspekte vom Qigong als Beitrag verfasst: Qigong kannst du auch!
Es gibt auf Youtube sicherlich unendlich viele Videos zu verschiedenen Qigong- und Taiji-Formen und Übungen, und es ist ganz sicher nicht einfach, in dieser Flut wirklich gute Videos zu finden. Ich habe selbst einige Formen gefilmt und eingestellt, aber ich habe auch eine Reihe von Videos gesammelt, die ich als Anschauungsmaterial verwenden, weil es meine persönlichen Highlights sind, ganz besondere „Perlen“, die ich immer wieder anschauen könnte und daher gerne weitergeben möchte. Hier sind meine persönlichen Youtube-Perlen.
Und weil es gar nicht so einfach ist, Musik zu finden, zu der man gut trainieren kann (und die nach Möglichkeit keinen spürbaren Takt vorgibt, so dass man ganz in seinem eigenen Atemrhythmus bleiben kann, ohne sich einem vorgegebenen Takt anzupassen), habe ich ein bisschen Musik gesammelt, die sich m.E. gut zum Üben eignet… Hier meine Musik-Vorschläge für Qigong und Taiji sowie eine Playlist mit westlicher Musik dafür.