Dantian (wörtlich übersetzt: „Zinnober-Feld“) ist ein Begriff aus dem Daoismus für Energie-Zentrum des Körpers.
Es ist ein zentraler Begriff sowohl der TCM als auch im QiGong und Taiji.

Es gibt deren drei – mit jeweils eigenen Zuständigkeiten:

Das obere Dantian (Zentrum des Geistes „Shen“) befindet sich im Kopf, von der Höhe her in der Mitte zwischen den Augenbrauen (Yin Tang). 

Das mittlere Dantian (Zentrum des Qi) befindet sich auf Herzhöhe (von der Höhe her etwa auf der Mitte des Brustbeins, mittig zwischen den Brustwarzen) am Punkt RenMai 17 und ist der Meisterpunkt der Atmung und Mu-Punkt des Herzbeutels, auch zuständig für Emotionen.

Das untere Dantian ist das Zentrum des Jing, des ursprünglichen u. essenziellen, körperlichen Energie und liegt im Unterbauch, der Höhe nach in dem Bereich um Ren6 (Qihai, das Meer des Qi, 2 Finger breit unter dem Bauchnabel) und Ren4 (Guanyuan, Tor des ursprünglichen Qi, 4 Finger unter dem Bauchnabel). 
Es ist (neben Yongquan und Baihui) ein wichtiger Bezugspunkt im Qigong und Taiji.
Das untere Dantian ist es, das beim Sammeln des Qi im QiGong wieder aufgefüllt werden soll – daher ist es wichtig, eine tiefe Atmung bis in den Unterbauch zu üben.
Gleichzeitig ist das untere Dantian der Ursprung des Qi, welches im QiGong und Taiji der Bewegung vorangeht.
Bewegung erfolgt hier grundsätzlich aus der Mitte (des Unterbauchs) heraus zur Spitze (Extremitäten). Dieses Bewegungsprinzip gehört zu den wichtigsten Grundlagen der chinesischen Bewegungskünste und ermöglicht erst wirklich deren gezielte, ökonomische und effektive Ausführung.

Yongquan ist die „sprudelnde Quelle“, der Akupunktur-Punkt Niere 1, der erste des Nieren-Meridians.
Es ist der tiefste Akupunkturpunkt des Körpers und der einzige an der Fußsohle.
Man findet ihn, wenn man die tiefste Stelle des Fußgewölbes sucht, in etwa zwischen der 2. und 3. Zehe und hinter dem Vorderfußballen. Nicht etwa in der Mitte der Fußsohle, sondern eher im vorderen Drittel.
Bei Schuhen bzw. Einlegesohlen mit „Fußbett“ findet sich hier oft die „Pelotte“, die das Fußgewölbe unterstützen soll.

Yongquan (Niere 1)

Yongquan ist der Verbindungspunkt an dem die Energie von Mensch (Ren) und Erde (Di) ineinander fließen. Daher ist es einer der wichtigsten Punkte im Qigong! Auf diesem Punkt (bzw. über ihm) sollte man stehen, auf ihm sollte der Körperschwerpunkt liegen.

In der Nieren-Form des Daoyin Yangsheng Gong wird Yongquan massiert.

*Es empfiehlt sich übrigens für QiGong und Taiji, möglichst flache Schuhe zu tragen, mit einer möglichst dünnen sog. „Nullsohle“ (d.h. ohne Absatz und ohne Fersendämpfung, keine Laufschuhe), mit gutem Bodenkontakt und nach Möglichkeit ohne „Fußbett“. Geeignet sind Taiji- bzw. Kampfsport-Schuhe, aber auch flache Sneaker oder Espadrilles.

Shifu wird als respektvolle Anrede für den Lehrer verwendet. In den chinesischen Kampfkünsten (Wushu) oder in Lehrberufen bekundet es den besonderen Respekt vor dem Lehrer als „väterlichem Meister“.
Vergleichbar: „Sensei“, das japanische, und „Guru“, das indische Pendant.

NeiGong ist Atmung, Meditation, daoistische Übung der inneren Kraft. Üblicherweise assoziiert mit der „inneren Kampfkunst“ (Neijia), zu welcher vor allem die Wudang-Stile (ua. Taiji quan) zählen – im Gegensatz zur „äußeren/harten Kampfkunst“ (Waigong) der Shaolin. Es ist aber nicht nur auf die Kampfkunst gerichtet, sondern auf die eigene (innere) Kraft (Qi) – und damit auch Teil von Qigong.

Ziel von Neigong ist es, die drei Schätze Jing, Qi und Shen zu kultivieren.

Der Daoismus ist Philosophie und Religion (wenn sie praktisch gelebt wird).

Neben dem Buddhismus und dem Konfuzianismus hat der Daoismus die Kultur Chinas maßgeblich geprägt.  

Er orientiert sich an der Natur als Ideal, sieht den Menschen als Bestandteil der Natur (nicht deren Herrscher) und lebt die Integration in die Natur unter Verzicht auf Intervention (Wuwei).

Der Daoismus beinhaltet u.a. die Lehre des Qi, des Yin & Yang, der 5 Elemente bzw. Wandlungsphasen, der acht Trigramme, die Bewegungskünste Taijiquan und Qigong sowie das Streben nach Unsterblichkeit.

Gong (Kung) ist die Arbeit, Übung, Fähigkeit.

Dies kann im Kontext der Bewegungskünste Taiji und Qigong gemeint sein, aber auch z.B. bei der Teezeremonie.

Hegu: Akupunktur-Punkt Dickdarm 4

Hegu Akupunkturpunkt Di4 - QiHai TCM & QiGong in Köln

Tatsächlich ist Hegu der in der Praxis wohl am häufigsten verwendete Akupunkturpunkt.

Vielen ist er bereits bekannt als „Aspirin“-Punkt – mit analgetischer Wirkung (schmerzlindernd) auf den ganzen Körper. Besonders häufig wird er verwendet, um Kopfschmerzen zu lindern.

Er ist ein Meisterpunkt für Gesicht und Mund und wird auch für die Sinnesogane eingesetzt.

Vorsicht: Die Nadelung ist in der Schwangerschaft kontraindiziert – Ausnahme: Geburtserleichterung.

Jing ist die körperliche/stoffliche (Lebens-) Essenz, die körperlichen „Reserven“, die Summe aus Yin + Yang, gespeichert in den Nieren.

Es steht in seinem Zenit mit etwa 25 Jahren – mit 40 Jahren ist davon noch etwa die Hälfte übrig… Daher besteht ein Grundprinzip der Prävention nach TCM darin, den verschwenderischen Umgang mit den Ressourcen des Körpers zu minimieren, den eigenen Körper mit Freundlichkeit und Respekt zu behandeln und zu erhalten: Durch eine umfassend gesunde Lebensführung mit gesunder und individuell sinnvoller Ernährung, den Bewegungskünsten QiGong und Taiji sowie Meditation…

Jing ist einer der drei „Schätze“ im Menschen (San Bao): Jing, Qi und Shen.

Mingmen ist das „Tor des Lebens“, Akupunkturpunkt Du4 (bzw. LG4) des DuMai (Lenkergefäß), auf dem Rücken in Höhe des 2. Lendenwirbels (Höhe der oberen Beckenknochen) und ziemlich genau auf der Rückseite von QiHai.

Auf Mingmen, das Tor des Lebens, wird im QiGong und Taiji ähnlich häufig Bezug genommen wie auf QiHai bzw. das untere „Dantian„.